Hallo,
heute habe ich dann mal die linke Antriebswelle gewechselt. Fing schon ganz mies an, die Mutter auf der Welle wird ja eigentlich nur mit 120 Nm angezogen und mit einem Splint gesichert, doch die war so fest, dass weder der Schlagschrauber noch erhitzen noch eine Verlängerung mit einem 1 Meter langen Rohr was gebracht haben.
Blieb nur noch der Griff zu Flex, die Mutter komplett aufgeflext, dann ging sie los.
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Da muss man halt rigoros sein. 
Dann den Bremssattel ab, am Querlenker unten die Sicherungsschraube raus und das Gelenk unten aus dem Federbein raus, dann die Welle mit leichten Schlägen aus der Radnabe lösen, die hat ja ordentlich Rost angesetzt in der Verzahnung.
Das Federbein zur Seite ziehen, die Welle ganz raus ziehen und das Federbein nach rechts wegdrücken und dort fixieren.
Im Gegensatz zur rechten Welle hat die linke Welle einen Sicherungsring auf der Getriebeseite, eigentlich braucht man da ein Spezialwerkzeug, mit dem die Welle aus dem Getriebe gehebelt wird.
Das hat man natürlich nicht, also muss man zu einem Trick greifen, das innere Gelenk der Welle kann man ja in Längsrichtung verschieben. Also schiebt man das ganz Richtung Getriebe, dann zieht man ruckartig am vorderen Gelenk, so nutzt man das Gewicht der Welle um mit der Schwungmasse genug Kraft zu erzeugen, um die Welle aus dem Getriebe zu lösen.
Bitte vorher unter das Getriebe einen Behälter stellen um das Getriebeöl aufzufangen, am besten hat man vorher auch die Motorverkleidung unten ausgebaut.
Bei der alten Welle ist das innere Gelenk total ausgeschlagen:
https://1drv.ms/v/s!AoCXcaDQ2g3YhusEMKsXX2Yh0V-sng
Die neue Welle muss man auch mit Schwung wieder ins Getriebe einbauen, denn der Sicherungsring muss ja wieder einrasten.
Alles wieder zusammenbauen und das Getriebeöl wieder auffüllen, ich habe es diesmal mit einer elektrischen Ölpumpe eingefüllt, geht sehr viel einfacher.
Bei der Probefahrt hat man direkt gemerkt, dass das Schlagen und viebrieren in der Lenkung weg war.
Hoffen wir mal, dass jetzt ein wenig Ruhe mit den Reparaturen einkehrt, die Bremsbeläge halten noch bis zum Frühjahr.
Gruß Armin