Beiträge von ArminLinder

    Der Basis-Satz Handbücher ist dort ja auf jeden Fall vorhanden und frei verfügbar auch für Forums-Gäste (!), schon der alleine ist Gold wert. Ich bleib dran an dem Thema "Werkstatthandbücher", und versuche dort um einen Upload der restlichen Handbücher zu bitten, wenn ich keine andere Quelle finde.


    Armin.

    Wie dem auch sei.


    Bist Du der Landessprache, die in dem Forum "Renault Club ČR / SR" gesprochen wird, zufällig mächtig?


    Ich hab den Verdacht, wenn man sich dort einen Account macht und nett in Landessprache fragt, könnte man auch Links zu den noch fehlenden Handbüchern bekommen.


    Armin.

    Hi BlackFrag,


    ich bin neu hier, und auch auf der Suche nach anderen Selberschraubern.


    Das von Dir geschilderte Problem kenne ich nur zu gut, mein voriger Lastesel (Suzuki Grand Vitara FT) hat bei 160.000 ebenfalls den Klimakompressor geschrottet. Die Symptome waren etwas anders: erst einmal begann der Keilriemen nervig zu quietschen, vor allem an kalten Tagen, bildete ich mir ein. Ich dachte erst auch einmal an einen kaputten oder lockeren Riemen, aber bevor ich mich zum Nachsehen bzw. Wechseln durchringen konnte hörte das Quietschen von selber auf. Etwas später bemerkte ich dann, dass die Klima nicht mehr ging, und dann war mir schlagartig klar, dass der Riemen wohl nicht schuld gewesen war.


    Die Kostenschätzung der Werkstatt hat mich ebenfalls umgehauen, die veranschlagten Reparaturkosten lagen in etwa im Bereich des "wirtschaftlichen Totalschadens", alleine der Komporessor hätte schon an die 700 Euro kosten sollen. Auch eine Rundumfrage bei den umliegenden "Freien" führte zur Erkenntnis, dass die Jungs da es "auch von den Lebenden holen" und einfach die dreisten Markenwerkstatt-Preise etwas unterbieten. Unter vierstellig ging da auch nichts.


    Paar Erlebnisse ...


    bin mit auswärts wegen einem bedrohlich klingenden Geräusch an einem Rad, das mal kam und wieder ging, in die Werkstatt gezwungen worden, Diagnose: Radlager defekt. Ich habs aber nicht so richtig geglaubt, ich hatte durchaus schon kaputte Radlager, das klingt echt ähnlich und auch echt übel, aber dauernd. Man wollte auch deftig und vierstellig zulangen, man nahm, unterstelle ich, auf Grund des Kennzeichens an, dass ich *jeden* Preis zahlen muss, incl. Sonderaufschlag für sofortige Erledigung samt Ersatzteil besorgen. In Wirklichkeit war ich wohl im Gelände in einen Ast gefahren, und der hat die Radhausabdeckung durchbrochen und ist stecken geblieben und hat die Schale so herausgebogen, dass sie am Reifenprofil zu rattern begann, wenn der Wagen etwas eingefedert ist, das war dann das Geräusch das kam und ging. Mir kam bereits seltsam vor, dass ich den Defekt nicht auf der Bühne anschauen durfte, weil Kunden "aus Versicherungsgründen" das Betreten der Werkstatt leider untersagt werden musste. So ein Pech aber auch. Ich wollte lieber langsam nach Hause fahren und dann irgendwo hin, wo ich unter die Bühne mitdarf, und schon auf der Heimfahrt, als ich das Geräusch länger beobachtet habe, wurde mir klar, wo ich suchen muss.


    Dasselbe in lila haben geschäftstüchtige (freie) Jungs auch mal versucht, bei einem nervigen Pfeifgeräusch von der Bremse wollten sie mir eine neue Bremse verkaufen - "Verschleißkontrolle". Mein Einwand, dass das nur pfeift wenn man auf die Bremse tritt wurde abgebügelt, die Beläge seien halt so weit herunter dass es jetzt ein Dauergeräusch sei, und außerdem, ich Profi, Du Laie, hast keine Ahnung. Freche Lüge: ich war wohl auch wieder irgendwo gegen gefahren, und das hatte das Abdeckblech, das hinter der Bremse angebracht ist, an die Bremsscheibe gebogen, da hat es geschliffen. Die Bremse war tatsächlich schon ziemlich weit runtergefahren, aber noch gut für mindestens ein Jahr, und im Herbst bin ich damit anstandslos durch den TÜV. Und abgesehen davon hätte ich nur neue Reibbeläge gebraucht, die Scheiben waren noch dick genug für mindestens zwei weitere Sätze Reibbeläge.


    Zuletzt gemacht habe die Bremse übrigens 2016, Scheiben und Beläge, hab die billigsten genommen von Ebay, weil der Wagen sowieso vorhersehbar am Ende seiner Laufbahn angekommen war, ein Komplettset vorne mit beiden Scheiben, allen Belägen und Kleinteilen für knapp 60 Euro, TÜV, Prüfstandwerte absolut OK. Noch 2 Jahre gefahren, auch mit 1500kg Wohnwagen hinten dran, kein Problem, gut, zugegeben, sie haben irgendwann leicht zu "rubbeln" begonnen wenn ich mal bei hoher Geschwindigkeit voll drauftreten musste: hinnehmbar.


    Und dann doch wieder geleimt worden, ober eventuall auch nicht. 1 Woche vor dem Urlaub mit Wohnwagen letzten Sommer begann die Kupplung, Zicken zu machen. Es war mir zu riskant, damit einen Wohnwagen in der Ferne zu ziehen. Ich habe eine freie Werkstatt beauftragt, keine Zeit mehr zum selber machen, und außerdem kann man so ein Allrad-Getriebe samt Vorgelege und Mittendiff nur auf der Bühne ausbauen und braucht einen Zweiten wegen des Gewichts. Bist ein Schlauer, dachte ich, und bringst die Teile selber, hab mit eine tadellose und nicht einmal sonderlich billige (Marken-)Kupplung samt neuem Ausrücklager geschossen und mitgegeben. Bei der Rückgabe des Autos dann der Schock: Arbeitszeit für 750 Euro. War angeblich alles schwierig weil zu wenig Platz, und eine festgerostete Schraube ist auch abgerissen und musste aufwändigst aus dem Block operiert werden, nun ja, bei einem Baujahr 2001 ist das schon möglich, wäre ich dabei gewesen hätte ich es etwas leichter geglaubt, und Öl musste auch nachgefüllt werden, war angeblich kaum mehr welches drinnen, kann auch sein, habe ich nie kontrolliert. Richtig sauer wurde ich dann, weil ich schon beim Abfahren vom Hof gespürt habe, dass irgendwas am Getriebe "anders" war, die Gänge gingen irgendwie wesentlich schlechter rein als vorher. "Das neue Öl", meinten die Jungs, das läuft sich ein. Gut, 2500km mit dem Wohnwagen gemacht, das Getriebe lief sich insofern tatsächlich ein, dass das Schalten zunehmend leichter ober immer noch wesentlich schlechter als vorher ging, dafür bekam ich ein langsam aber sicher lauter werdendes Zischelgeräusch (Radio aus, damit man es hört) und eine leichte, aber ungesunde Vibration am Schalthebel. Schätze konkret, die Jungs wussten nicht, wie das Getriebe bei dem fremden Wagen herausgeht und es ist dabei was passiert, sie haben vermutlich das Ausgangslager des Getriebes angeknackst. Hingefahren, protestiert, angewimmelt worden. Alter Wagen, da kann schon mal ein Getriebe fällig sein. Da ich ihn aber ohnehin mit Ende TÜV verschrotten wollte, wars mir schließlich egal. Am Ende war das Geräusch auch bei eingeschaltetem Radio zu hören und deutlich zu fühlen - da war also tatsächlich etwas Grobes im Anflug.


    Zurück zur Klima:


    zur Selber-Behebung waren folgende Maßnahmen erforderlich:


    - nagelneuer Original (!) Denso Kompressor aus dem Netz, knapp 350 Euro incl. Versand. Direkt aus Japan. Es hätte ihn auch um 200 gegeben auf Ebay, aber da war ich etwas skeptisch wegen zu billig und häufige Fälschungen. Normalerweise ist das dem Selberschrauber wurscht, wenns nicht hält, macht man es halt nochmal, bei *den* Werkstattpreisen lohnt es sich immer noch, sogar mehrmals. Aber an der Klima, wollte ich wegen der aufwändigen Leer- und Füllprozedur das Risiko minimieren.
    - Schaubaufwand: weniger als eine Stunde!
    - Kühlmittel ablassen und neu befüllen (Werkstattarbeit wegen des nötigen Equpments): gegen Unkostenbeitrag von 50 Euro in die Kaffeekasse. Hab mich dabei übrigens gefreut, dass ich noch eine Klima mit dem "alten" Kältemittel drinnen habe, das "neue" hätte alleine die Füllung ein Vermögn gekostet, wegen Mondpreisen wegen angeblicher Lieferengpässe.


    Letzteres ist auch der einzige Punkt wo es "Details" zu beachten gibt: die Werkstatt in meiner Nähe hat einen Automaten, der das Abpumpen und Neubefüllen vollautomatisch macht. Da gibt es wohl verschiedene Systeme für verschiedene Kältemittel, und vor allem verschiedenen Umgang mit der Ölfüllung. Diese Werkstatt hatte ein "runum sorglos" Anlage die alles automatisch macht, auch die Ölfüllung. Daher musste ich in dem Punkt vom Werkstatthandbuch und von dem roten Zettel, der beim Kompressor dabei war, abweichen und den Kompressor *nicht* mit Öl befüllen. Das war vorher mit der Werkstatt zu besprechen.


    Auch sonst lernte ich interessante Dinge.


    Der alte Kompressor war intern irgendwie festgegangen, ging wohl schwer und schwerer, das brachte den Riemen zum Pfeifen, und schlussendlich ist intern irgendwo hinter der Magnetkupplung etwas abgerissen, dann drehte der Riemen wieder frei und das Pfeifen hörte auf. So weit, so gut. Seltsam fand ich aber, dass ich das nicht selber bemerkt hatte, eigentlich hätte ich den Zusammenhang zwischen Pfeifgeräusch und "AC" Knopf doch selber bemerken müssen, und abgesehen davon schalte ich die Klima - dachte ich - sowieso kaum ein. Die Erklärung brachte wieder Kopfschütteln: der Suki macht die Klimaanlage "unsichtbar" an, wenn man die Lüftung auf die Enteiser-Stellung stellt, auch wenn der "AC" Knopf auf "aus" steht. Aha, man wollte offenbar den altbekannten Trick, eine angelaufene Scheibe per Klima-Einsatz schneller frei zu bekommen automatisieren für diejenigen, die noch nie davon gehört hatten. Ich halte das für einen derartig hanebüchenen Unsinn, dass ich dem veranbtwortlichen Ingenieur die Pestillenz an den Hals gewünscht habe, es hat nämlich zur Folge, dass man, wenn man die Lüftung unbeachtet auf kleiner Stufe mitlaufen lässt und sich nicht darum kümmert ständig mit eingeschalteter Klimaanlage herumfährt und es nicht merkt. Hätte ich den Tipp nicht gesucht und gefunden und daraufhin den Stromstecker vom Klimakompressor abgemacht wäre ich ohne es zu merken mit einem aktiven Klimakompressor ohne Öl in die Werkstatt gefahren. Die nächste Aktion war dann, dieses groben unsinn ein für alle Mal abzustellen, dazu genpgte es, im Schaltwerk eine leiterbahn zu durchtrennen. Welche das genau war und wo - den Tipp bekam ich aus einem Forum wo sich Schrauber um mein damaliges Automodell versammelt hatten. Klar kann man sowas auch selber herausfinden, aber mit Tipp ist man sicher, dass man keinen Fehler macht, und nicht unbeabsichtigte Nebenwirkungen bekommt.


    Solche und ähnliche Erlebnisse haben mich dazu gebracht, nach fast 20 jahren Schrauber-Abstinenz (man hat gewöhnlich anderes zu tun) seit gut 10 Jahren wieder selber zu schrauben, soweit das meine Zeit und meine Hobby-Möglichkeiten zulassen, und auf jeden Fall sofort die Werkstatthandbücher aufzutreibem, da kann man - wenn man es nicht gleich selber richtet - wenigstens selber nachlesen was tatsächlich wie zu machen ist.


    Wissen ist eben Macht.


    Armin.

    Hi Selberschrauber,


    gerade gesucht und gefunden: der "Renault Club ČR / SR" hat eine hoch interessante "Technická sekce" für so ziemlich alle Renaults die je gebaut wurden, und wenn man die Unterforen durchstöbert stößt man auf allerlei interessante Links zu allerlei Dokumenten. Mir hat der Artikel "Servisny manual Koleos" interessante Einblicke in die Technik meines neu gekauften alten Koleos I eröffnet, und da es netter Weise in Englisch und Französisch vorliegt brauchte ich kein Serbokroatisch zu lernen.


    Eine schnelle Durchsicht der pdfs im .rar Archiv hat ergeben, dass die Basissinfos zu allen wichtigen Teilen vorhanden sind, mit zwei Ausnahmen:


    - Das Schiebedach/Panoramadach konnte ich erst mal nicht finden, und
    - Schaltpläne scheinen keine enthalten zu sein


    Da gibt es also noch mehr! Wer findet was?


    HG, Armin.


    P.S: da das Posten von Links zu Copyright-technisch bedenklichen Inhalten möglicherweise rechtlich bedenklich und im Forum unwillkommen sein könnte, poste ich ohne ausdrückliche Erlaubnis auch keine.


    @Admins: wäre es nicht Zeit, auch dem Koleos I zumindest ein Unterforum "Technik" zu spendieren? Da die Wagen langsam aber sicher in ein Alter kommen wo zunehmende Schraubarbeiten nötig werden, sehe ich Bedarf, Infos zusammenzutragen.