Beiträge von ArminLinder

    Da Du mein Posting zitiertst ...


    also erst mal bin ich seit Februar bis jetzt im April gut 3000km weiter gefahren, hab nix gemacht, und das Problem mit "Einstpritzung prüfen" und Notlauf ist nie wieder aufgetreten.


    Ich glaube nicht an spontane Selbstheilungen bei Autos, damit wäre "Temperatur" wieder ganz oben auf meiner Verdachtsliste. Mal sehen, wie es nächsten Winter läuft.


    Stichwort Batterie. Das ist so ein Thema. Ich habe mir letzthin, um Laptop Akkus zu vermessen, einen Batterietester gekauft. Der entlädt eine voll geladene Batterie kontrolliert bis zu einer einstellaren Abschaltspannung, misst währenddessen ständig Spannung und Strom und berechnet dann die tatsächliche Energie die aus der Batterie entnommen werden konnte. Es war zwar nicht dafür gedacht, aber das Gerät arbeitet auch mit einer Autobatterie.


    Vor ein paar Wochen hat mir ein Freund die Batterie aus seinem Caddy gebracht, die war sagte er erst knapp ein Jahr alt uns angeblich kaputt, zum Nachmessen. Musste in der Früh mit der Starthilfe fremdstarten. Eine fast neue Batterie eines Markenherstellers so schnell kaputt ist schon auffällig, es hätte ja theoretisch auch ein Problem mit dem Laden oder ein unbemerkter Verbraucher sein können, der die Batterie über Nacht leer nuckelt.


    Sie hätte irgendwas um die 70-80Ah bringen sollen, gebracht hat sie 4 (Abschaltspannung 10,8V), also Diagnose bestätigt, das Teil ist hinüber, warum auch immer, das herauszufinden war nicht die Frage.


    Ich war mir dann aber unsicher, ob ich dem Messgerät vertrauen soll, und hab zum Spaß die aus meinem Koleos auch gemessen. Da ich keinerlei Startprobleme habe und die Batterie erst etwa 4 Jahre alt ist erwartete ich eigentlich gute Werte zu sehen.


    Sie hätte um die 60-80Ah herum bringen sollen, gebracht hat sie 22Ah. Autsch. Das ist weit weniger als ich erwartet hatte. Meine ist also auch angezählt.


    Da könnte dann vielleicht eine brauchbare Theorie draus werden die meine Beobachtungen erklärt: extrem tiefe Temperatur --> nicht mehr ganz tolle Batterie --> vielleicht eine etwas grenzgängige Auslegung der Elektrik (Batterie muss hin und wieder der Lichtmaschine bei Verbrauchsspitzen helfen, weil diese etwas schwach auf der Brust ausgelegt ist) ---> Auto könnte durchaus schon ein paar Tage unbewegt in der Kälte gestanden haben --> eventuell davor eher Kurzstrecken gefahren --> Frühmorgens ist es kalt und dunkel und viele Verbraucher sind an (Licht, Sitzheizung), wir fuhren außerdem zu zweit also beide Sitzheizungen an ...


    ... da wäre es schon denkbar, dass die Batterie weit runter war und die Bordspannung hin und wieder zufällig etwas in die Knie ging, und dann die elektronische EInspritzung Störungen entwickelte.


    Soweit die Theorie, aber das ist immer billig und zusammmenreimen kann man sich vieles ... wie kann man das überprüfen?


    Monitort der Koleos eigentlich seine Bordspannung? Würde er einen Diagnosefehler anzeigen, wenn sie immer wieder mal kurz zu niedrig wird?

    Allen Unkenrufen zum Trotz ... meiner Meinung nach kann da nicht viel passieren. Die meisten sinnvoll denkbaren groben Fehler die mir so einfallen würden bei einer Probefahrt, die diese Bezeichnung verdient, auffallen. Alle anderen äußern sich, lange bevor es gefährlich wird, als Fahrgeräusche. Wenn also bei einer ordentlichen Probefahrt über Stock und Stein alles perfekt ist, der Wagen richtig liegt und lenkt und bremst, kann nicht viel falsch sein.


    Das Gefährlichste ist m.E., dass man den Wagen nicht gut genug absichert und er vom Wagenheber fällt (ich weiß aus eigener Erfahrung, warum ich gegen den Serienheber wettere), wobei selbst dann eigentlich nichts Schlimmes passiert, sofern man nicht gerade drunter liegt. Drum lege ich mich niemals, auch nicht mal kurz, unter einen Wagen der nur auf einem Wagenheber aufgebockt ist, auch nicht wenn es ein qualitativ guter Wagenheber ist. Irgendwas unterlegen was einem den Überlebensraum sichert, die breiten SUV Räder sind dafür sehr gut geeignet, ein Rad von einem Punto dann wohl eher weniger. Ich hab da diese Unterstellböcke.


    Am Wahrscheinlichsten ist m.E. dass man sich irgendwo etwas einklemmt mit einem Werkzeug. Mir ist auch mal ein Rollgabelschlüssel ans Hirn geflogen als ich mit ihm an einem federnden Teil rumhantiert habe und abgerutscht bin. Also einmal eine 100-Euro Investition in Grundwerkzeug, gute Baumarktqualität reicht, es muss kein Markenwerkzeug sein, wo immer es geht Stecknüsse/Ringschlüssel statt Gabelschlüssel, und ein Rollgabelschlüssel gehört sowieso eigentlich eher in den Bereich "Heizung".


    Oder man kriegt irgendwas in die Augen. Also Schutzbrille auf, wenn man mit Druckluft arbeitet, flext, schleift oder auch nur von unten nach oben arbeitet, da fällt immer irgendwelcher Brösel runter, unangenehm ist sowas alle mal selbst wenn an den Augen idR nichts kaputt geht.


    Der Rest ist dann Vorbereitung, kenne Deinen Feind und wisse wass Dich erwartet. Youtube hat inzwischen einiges, Werkstatthandbuch (gibt es im Netz) ist meistens nützlich (hin und wieder aber auch nicht), oder eben - so hoffe ich - eine "Reparaturgeschichte" wie meine.


    Ich habe übrigens gerade, man will ja keine Gerüchte verbreiten, nachgesehen, ob Youtube auch was zum Koleos und Radlager hat, leider ist da aber erst mal nichts, der Koleos ist doch eher selten. Wesentlich mehr gibt es da aber zu den vom Unterbau her identischen Qashquai I oder X-Trail T31. Hier z.B.


    Radlagerwechsel Qashquai I


    Der macht das in 12 Minuten. Mit ein bisschen, unterstelle ich, "Vorbereitung", also z.B. das ganze 2 Mal machen und das 2. Mal filmen, wenn sicher nichts mehr klemmt und jeder Handgriff sitzt.


    Er hat eine Hebebühne


    Er hat ein Auto in sehr gutem, sauberen Zustand, kaum Gammel, nichts festgerostet, nichts klemmt.


    Der ABS Sensor geht locker raus und bricht nicht


    Er hat eine 1/2 Zoll "Winkelverlängerung", um an der Antriebswelle vorbei an die Halteschrauben der Radlagereinheit zu kommen - in meinem Ratschenkasten ist keine enthalten. Das wäre noch eine bessere Idee als die mit dem Ringschlüssel, weil dann das Anziehen mit dem Drehmomentschlüssel möglich ist. Wenn das nächste Lager kommt, besorge ich mir eine.


    Die Radlagereinheit geht nach ein paar leichten Hammerschlägen fast von selbst raus. Das hat sie bei mir auch getan - ab dem 2. Durchlauf. Beim ersten war sie durch Rost Teil des Achsschenkels geworden.


    :) Er setzt das Spritzschutzblech (hoffentlich) richtig herum ein, da sieht man, wie es rein gehören würde. :)


    Nicht so toll:


    Er macht den Bremssattel locker lässig mit einem Haken fest, den er erst noch herbeiholt, so lange lässt er den gelösten Bremssattel einfach mal irgendwie an der Bremsscheibe klebend hängen. Der kann bereits abstürzen und den Bremsschlauch abreißen. Ich gebe ihn *nie* frei, so lange er nicht sicher irgendwo befestigt hängt.


    Er dengelt mit einem Eisenhammer auf die Antriebswelle drauf. Immerhin macht er es aber "richtig", dengelt flach um das Gewinde nicht zu treffen und fühlt mit der anderen Hand mit damit er aufhört bevor er die Antriebswelle gegen das Differential hämmert, wenn man vorsichtig zu Werke geht kann man das machen, sofern die Achse nicht allzu fest steckt. Meine ließ sich problemlos von Hand schieben, ganz ohne Hammer.


    Die Stecknussgrößen sind teilweise falsch, die Anzugsmomente werden nicht angegeben


    Von Einfetten der Antriebswelle und Loctite zumindest für die Sattelschrauben (beides Vorschrift lt. WHB) hält er nichts.


    Aber sonst ist sowas Gold wert. Hätte ich das Video früher gesucht, wer weiss, der Tipp mit der Winkelverlängerung wäre nützlich gewesen, er macht das mit der Bremsscheibe beim Zusammenbau gleich richtig, und da er bei 5:50 so intensiv die Lage des Spritzschutzblechs beäugt - vielleicht wäre mir etwas aufgefallen ...

    Schon, aber es gibt nicht viele Teile wegen denen man alles, also wirklich alles, wieder auseinanderschrauben muss :) Es musste also entweder etwas an der Lagereinheit sein, oder eben das blöde Blech, weiter rein gehts ja nicht. Auf dem Foto hätte man - aber da bin ich mir ja inzwischen selbst nicht sicher - vielleicht erkennen können, dass das Blech verkehrt herum ist und mit der Scheibe kollidieren wird. So war meine Idee :)


    Die Bremsscheibe geht nicht über die Radbolzen, wenn die Bremszange bereits angeschraubt ist. Man muss die Scheibe - so wie man sie auch abmontiert hat - lose auf die Nabe stecken und dann die Bremszange draufschieben und an den Achsschenkel schrauben. Wenn die Bremszange schon festgeschraubt ist, müsste man die Scheibe irgendwie von der Seite her reinstecken, aber da sind immer die Radbolzen im Weg.


    Hinterher ist man immer gescheiter. Aber ich sehe da den Sinn solcher Geschichten: jemand der nach mir kommt soll nicht unbedingt die gleichen Fehler machen wie ich.

    Und noch ein paar zusammenhanglose Schlussgedanken.


    Hatte ich schon erwähnt, dass die vordere Bremse schon länger nicht mehr so ganz super lief, sie neigte zum "Rubbeln", also ungleichmäßig bremsen wenn man nicht voll in die Eisen trat. Werkstattdiagnose: Scheibe verzogen, muss neu, und wenn man eh schon grad dran ist, weil sie nicht mehr ganz neu sind, Beläge auch neu, und wegen beide Seiten einer Bremse immer gleich machen müssen auch die andere Seite neu.


    Da der Effekt zwar lästig war, aber nicht so stark dass er den TÜV gestört hat, habe ich es nur mal so zur Kenntnis genommen und beschlossen, damit zu leben, bis die Scheiben irgendwann eh fällig sind.


    Ich stelle einfach nur fest, ohne Wertung oder Verschwörungstheorie, dass meine Bremse nach der Reinigung der Beläge und Belagführungen, die ich so nebenbei bei der Vorbereitung zum Lackieren der Bremssättel gemacht habe, und dem neu Anschrauben der Scheiben plötzlich und wieder ohne jede Unregelmäßigkeit bremst.

    Also, ich löse es mal auf :)


    Das Spritzschutzblech! Hin und wieder auch "Ankerblech" genannt, das man zwischen Lagereinheit und Achsschenkel einsetzen muss, bevor man die Lagereinheit festschraubt.


    Es ist beim Koli nur ganz leicht unsymmetrisch geformt, es geht nur um ein paar Millimeter ganz außen am Rand. Baust Du es so wie ich verkehrt herum ein, passt augenscheinlich alles wunderbar, bis ganz am Ende der Reparatur das Rad angeschraubt wird, und es die Bremsscheibe auf die Nabe und damit leider auch an das Blech drückt.


    Dann bekommst Du ein nervtötendes Schleifgeräusch, wenn Du - wie am Ende üblich - das Rad nach der Montage probeweise von Hand drehst. Die Ursache ist natürlich schnell gefunden, und Du überlegst vermutlich so wie ich ob Du das blöde Blech nicht einfach ein Stückchen wegbiegen solltest, ich habe mich dann dagegen entschieden. Also alles nochmal, bis runter zum nackten Achsschenkel.


    Immerhin habe ich damit eine neue belastbare Zahl gewonnen: wie lange würde der Wechsel dauern, wenn man ihn bereits einmal gemacht hat, also wenn man weiß, wo man hinfassen muss, und wenn alles Werkzeug und Material bereit liegt und garantiert nichts festgerostet sein kann?


    Eine halbe Stunde, eher weniger.


    Armin.


    Btw, ich schau mir gerade mein Foto an ... könnte es sein, dass ich es erst nach der Korrektur aufgenommen habe ... es ging mir als ich es gemacht habe ja bereits um das Herrichten des Bremssattels zum Lackieren, das Ankerblech ist nur zufällig mit drauf. Ich meine auf dem Foto steht es richtig herum, bin aber nicht sicher, wie gesagt, der Unterschied ist minimal. Vielleicht habe ich euch aufs Glatteis geführt und der Fehler ist gar nicht zu sehen, weil er schon behoben war? Vielleicht denke ich daran, wenn ich die andere Seite mache, und schaue genau nach, wo der Knick am Rand des Bleches hin zeigen muss.

    1 von 2!


    Tatsächlich, die Scheibe geht nicht über die Radbolzen, also muss man sie loose einbauen bevor man den Bremssattel anschraubt. So hieß das: Bremssattel nochmals abschrauben, Scheibe drauf, dann nochmal Loctite und 165Nm. Es sollte aber nicht das letzte Mal gewesen sein :)


    Die fehlenden Beläge sinds aber nicht. Normalerweise, und wenn jemand meiner bisherigen Anleitung gefolgt ist, sind sie auch gar nicht heraußen aus der Bremszange. Hier sind die ausgebaut weil ich ja auch noch den Bremssattel hergerichtet habe. Man könnte sie auch jetzt noch problemlos einsetzen, dazu wäre es also nicht nötig, "alles" oder auch nur irgend etwas wieder auseinander zu bauen.


    Der 2. Fehler ist schwer zu sehen, aber im Text steckt auch noch ein deutlicher Hinweis :)

    Ich habe dann das ganze Fahrwerk und den Rahmen und die Bremssättel von loosem Rost und Schmodder befreit (Bohrmaschine mit Draht-Scheibenbürste bzw. Handdrahtbürste) und alles mit Rostumwandler eingepinselt, Lack wo er ab war ergänzt, und danach da wo es geboten ist schwarzen Unterbodenschutz (von Teroson) dick aufgepinselt. Leider kein Vorher-Nachher Foto davon gemacht, aber ich denke, wenn ich die andere Seite "schön" mache ergibt sich Gelegenheit dazu. Dort ist zwar das Radlager intakt, der Gammel ist aber genau der Selbe.


    Der Einbau des eigentlichen Radlagers ist dann eigentlich simpel, einfach alles in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau wieder rein. Tipp: lies zuerst den ganzen restlichen Text, statt Schritt für Schritt gleich loszulegen. Da war doch noch was von zwei Eigenfehlern. Das kommt jetzt :)


    Also folgende Schritte sind auszuführen:


    - die ringförmige Passfläche, wo das alte Lager im Achsschenkel gesteckt hat, und natürlich die Fläche wo der Flansch drauf kommt gründlich reinigen

    - die Verzahnung an der Antriebswelle gründlich reinigen und dünn einfetten

    - die 4 Halteschrauben für die Radlagereinheit von hinten in den Achsschenkel stecken

    - die neue Radlagereinheit zusammen mit dem Spritzschutzblech von vorne auf die Schrauben schieben, und die Schrauben von Hand andrehen

    - die Schrauben rundum gleichmäßig festziehen, immer kleinweise, sie ziehen das neue Radlager an seine Position. Mit 85Nm festziehen. Leider kam ich mit der Stecknuss und dem Drehmomentschlüssel wegen der sperrigen Antriebswelle nicht richtig an die Schraubenköpfe heran, also habe ich das Anziehen in Gottes Namen "per Handgefühl" mit dem 17-er Ringschlüssel gemacht, und vorher noch einen Klecks Loctite in jedes Gewinde gegeben.

    - den neuen ABS Sensor einstecken und festschrauben, dann das Kabel verlegen und einstecken

    - die hintere Radhaus-Abdeckung wieder mit Spreiznieten befestigen

    - die Zentralmutter aufschrauben (24-er Nuss), mit 125Nm festziehen und mit dem Splint sichern

    - Die Bremszange wieder anschrauben (19-er Nuss, 165Nm + Loctite), das bisherige Werk stolz beäugen, nur noch ... und dann ... autsch, halt, stopp Moment.

    Rad dran, die Radmuttern von Hand anlegen, Rad paar Mal rundum drehen und auf Geräusche achten.

    Abstützungen entfernen, Wagen runterlassen, Radschrauben mit 110Nm festziehen.

    Vor der Probefahrt daran denken, dass Du die Bremsbeläge zurückgedrückt hast, damit die Bremse wieder richtig zubeißt musst Du sie im Stand ein paar Mal kräftig drücken bis das Pedal wieder "hart" antwortet


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    Da sind mir also zwei unangenehme Eigenfehler passiert. Einen sieht man deutlich, der Andere ist sehr versteckt. Ich musste alles nochmal auseinander nehmen. Vergiss bloß nicht, den ABS Sensor herauszuziehen! Die Radbolzen habe ich natürlich nicht aus der neuen Nabe klopfen müssen, diesmal ließ sich das Radlager, das noch keine Zeit zum Festrosten gehabt hat, problemlos mit einer kleinen Brechstange rundum kleinweise aus dem Achsschenkel heraushebeln.


    Quiz: finde die beiden blöden Fehler- man kann sie im Bild erkennen :)

    Ach nein, eins noch, der ABS Sensor. Der Neue (OEM) kam ganz komfortabel mit Kabel und Stecker und allen Befestigungsteilen schon ungefähr an der richtigen Stelle drauf.


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    Um das alte Kabel auszubauen, machst Du hinten die hintere Abdeckung im Radhaus ab, dazu sind nur ein paar Spreiznieten herauszuziehen (Mittelstift mit einem flachen Schraubenzieher etwa 5mm heraushebeln, danach die ganze Spreizniete ziehen), und dann liegt der Stecker frei. Ein paar von den Nieten gehen, wenn sie mal alt und hart sind, immer kaputt, also ein paar auf Lager legen (Durchmesser 7,5mm) schadet nicht.


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    Um das ABS Sensorkabel abzustecken, musst Du auf das kleine graue Teil draufdrücken, dann entrastet er, und dann kannst Du ihn leicht nach unten rausziehen. Bevor Du das Kabel aus seinen Befestigungen am Federbein löst, mach ein Foto, damit Du das Neue dann richtig einfädelst damit es auch im Fahrbetrieb weder mit Fahrwerksteilen noch mit den Rädern Berührung bekommt.


    Den noch im Achsschenkel feststeckenden Sensor kannst Du einfach mit einem runden Metallstück (Durchmesser ca. 9mm) ins Zentrum der Nabe durchklopfen, oder ihn auch herausbohren, Gerüchte dass das Befestigungsloch irgendwas anderes ist als einfach nur ein durchgehendes rundes Loch und dass man deswegen auf die Bohrtiefe achten muss haben sich (für den Koli I) nicht bewahrheitet. Der neue Sensor misst 9,3mm, ich habe das Loch dann innen mit einem 9,5mm Bohrer blank gemacht, vielleicht hätte ein 10mm Bohrer, den vermutlich jeder im Hobbywerkzeug hat, auch rein gepasst.


    Sodala, das wars jetzt aber endgültig.

    Jetzt der Ausbautrick. Die alte Radlagereinheit ist sowieso Schrott. Mir fiel auf, dass die Radbolzen nur relativ loose eingepresst sind. Da kann man mit arbeiten! Eine Schraube auf 12 Uhr gedreht, damit die Kräfte die gleich kommen möglichst nicht ins Lenkgetriebe einschlagen, und dann mit dem großen Hammer einen Klaps aufs Schraubenende, und die Schraube flog nach hinten aus der Nabe raus. 3 habe ich so rausgeklopft, denn wenn man die Nabe dreht sieht man, dass man durch die nun frei gewordenen Löcher an genau drei Stellen an den Flanschen für die Radlagereinheit-Haltschrauben vorbei runter auf den Achsschenkel gelangt.


    Da kommen nun die M12 Schrauben ins Spiel.


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    Die M12 Schrauben durch die Löcher stecken, Mutter hinten drauf und dann alles schön gerade ausrichten, die Muttern von Hand anlegen und dann mit einem Gabelschlüssel rundum immer eine Viertel-Umdrehung zugeben, immer bisschen warten damit sich die Kräfte und der Rost in aller Ruhe über das unvermeidlich irgendwann Folgende unterhalten können, Rostlöser dazu, ein paar Runden und knack, die Lagereinheit sprang butterweich aus dem Achsschenkel. Rechts neben der Schraube sieht man übrigens schön einen der vier Flansche für die Halteschrauben, denen man ausweichen muss. Zwischendrin stecken noch die Reste des alten Spritzschutzblechs.


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    Wie die Lagereinheit danach ausgesehen hat, das Foto ist schon bekannt. Verbogen war aber nichts, das was da so verdächtig krumm aussieht sind nur die Reste vom alten Spritzschutzblech, es konnte sich nicht entscheiden ob es lieber am Achsschenkel oder am Radlagergehäuse festgerostet sein möchte.


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    Und hier der Achsschenkel mit der nun freien Antriebswelle, gut zu sehen der ABS Sensor. In meinem Fall wurde er also nicht abgeschert, der verrostete Abdeckring, der im Foto auf der Lagereinheit liegt, hat vorher nachgegeben, links oben im Bild sieht man noch die Delle die der Sensor hinterlassen hat.


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    Ich dachte einen Augenblick darüber nach, ob es wohl möglich wäre, die neue Einheit über den vorstehenden Sensor zu fädeln, damit man ihn überhaupt nicht anfassen muss, habs auch probiert mit der neuen Einheit, aber wenn der hintere Abdeckring so wie er soll auf der Lagereinheit sitzt geht er gerade knapp nicht am Sensor vorbei, ich fürchte, der Sensor muss geopfert werden, sofern er nicht eh beim Ausbau der alten Einheit beschädigt wird.


    Damit wären wir fertig mit kaputt machen, jetzt gehts ans Putzen und wieder zusammenbauen.

    Paar Impressionen ...


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    Koppelstangen-Ausbau. Der Sechskant zum Gegenhalten war ruckzuck rund. Ich musste sie dann rausflexen mit der Trennscheibe.


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    Bremssattel. Schaut von der Seite ebenso gammelig aus, und das sieht man durch die offene Serienfelge hindurch leider sehr deutlich. In einem späteren Beitrag etwas weiter unten, wo es um den Wiederzusammenbau geht, ist er dann immerhin schon oberflächlich gereinigt zu sehen. Glattgeschliffen und lackiert wurde er dann richtig schnieke.


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    Das war das Radlager, nach dem Ausbau. Könnte auch von der Titanic stammen.


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    Die abgerostete Koppelstange. Ach hier musste ich die im Stabi verbliebene untere Schraube abflexen.