Neuwagen reklamiert - unglaubliches Verhalten von Renault

  • Habe für meinen ein Rücknahmeversprechen für ca 25 000€ nach 5 Jahren und 50000km. Das ist doch dann in keinem Verhältnis.

    Eben. Zumal der Mangel, wenn ich das richtig verstanden habe, von Anfang an bestand, der OP ist allerdings nicht allzu genau, es ging ihm - wofür ich Verständnis habe, wohl auch darum, Dampf abzulassen.


    Neuwagen haben doch 2 Jahre gesetzliche Gewährleistung, zu allererst hat man also nicht Renault, sondern den Händler bei den Ei***. mit Renault braucht man nicht mal zu reden, wenn man nicht will. Die Gewährleistung gilt bei einem Neuwagen ohne wenn und aber und hält 2 Jahre lang, wenn man beweisen kann, dass der Mangel bereits in den ersten 6 Monaten aufgetreten ist, was in dem Fall wegen der dokumentierten Werkstattaufenthalte wohl gegeben ist.


    Ich sehe wie gesagt weder einen Grund, so ein dummdreistes Angebot anzunehmen, noch sehe ich für Renault oder den Händler einen, so etwas überhaupt anzubieten, vor allem nicht wenn bereits ein Anwalt mitredet.


    Außer es gäbe natürlich "Details", die bisher nicht genannt wurden. Und ich bin weder Anwalt noch Richter noch sonstwas, kann also nicht konkret dabei helfen, Renault oder den Händler zum Einlenken zu bringen. Mich interessieren solche Geschichten aber einfach aus Interesse an der Sache.


    Aber ich hätte dann auch gerne alle wichtigen Details gekannt.


    Es gibt da eine ähnliche Geschichte: ein Bekannter hatte mit seinem nagelneuen VW Transporter bereits innerhalb des ersten Jahres zwei kapitale Motorschäden. Den ersten Motor bekam er von VW anstandslos ersetzt, beim Zweiten haben sie dann genauer hingeschaut. Heraus kam, dass er (ehemaliger Fernfahrer) den Wagen, um Sprit zu sparen, stets extremst untertourig fährt. Mit Wohnwagen hinten dran im Standgas von Bayern nach Griechenland und zurück scheint der VW Motor nicht auszuhalten, VW war der Meinung, er macht die Motoren selber kaputt, er war der Meinung, ein Diesel muss das aushalten, die Sache ging auch irgendwann über die Anwälte hin und her.


    Wie das genau ausgegangen ist müsste ich ihn nochmals fragen, tut aber eigentlich nichts zur konkreten Sache, außer jemand will es wissen. Ich weiß nur - weil ich ihn immer wieder sehe - dass er immer noch einen VW Transporter fährt. Kann ihn mal fragen, ob er inzwischen einen 10-er Pack VW Motoren auf Vorrat hat, ob das Problem gefixt werden konnte, oder ob er seine Fahrweise geändert hat.


    Armin.

  • Hi, wenn der Dieselanteil im Motoröl zunimmt kann das schon mit dem DPF zusammenhängen d.h. der DPF braucht eine bestimmte Temperatur um richtig arbeiten zu können. Deshalb spritz die Steuerung mehr Diesel ein! Das merkt man auch wenn die Start/Stop Funktion nicht geht weil gerade dann der "Reinigungsprozess" im Gange ist! Dadurch gelangt auch immer etwas Diesel im Motoröl. Ich hatte das auch schon mehrmals mit der Fehlermeldung " Motoröl zu schlecht" DPf regenerieren...Nach dem ersten Ölwechsel ging das eine Weile(ca. 1 Woche) und dann kam wieder die Meldung. Also zu Renault und DPF auslesen lassen. Ergebnis war leicht erhöhter Ascheanteil ca. 40% . Der DPF wurde dann "regeneriert" und danach noch eine neue Software raufgespielt. Seitdem ist erstmal soweit alles okay. Das war 2018 bei ca. 20000 km.
    Seitdem schalte ich gleich zu Beginn der Fahrt die Start/Stop aus damit der DPF so schnell wie möglich auf Temperatur kommt. Im Stop and Go macht das meines Erachtens Sinn.


    Gruß

    Hallo,
    ja, alles richtig. In meinem Falle scheint das Problem aber woanders zu liegen. Ich nutze das Fahrzeug vorwiegend zur Fahrt zur Arbeit, 30km Landstraße eine Strecke. Also keine Fahrten bei der der Motor nicht warm wird, oder laufend die STOPP Funktion anspricht. Die erste Meldung erhielt ich bereits nach 6.000 km. Aussage Werkstatt: kann nicht sein, Softwarefehler. Seither regelmäßig ca. alle 1.200km/6Wochen insges. 3x in der Werkstatt, und prophylaktisch wurde jedesmal ein Ölwechsel gemacht. Aber ich hatte das Gefühl Renault war zuletzt ziemlich ratlos. Beim 4. mal habe ich auf eigene Rechnung eine Ölanalyse machen lassen. siehe da: Nach besagten ca. 1.200 km / 6 Wochen, hatte ich bereits 9% Dieselanteil im Motoröl. Möchte nicht wissen wo jetzt der Anteil steht, drei Monate später... Vorteil: Sollte ich mal den Tank leer fahren, müsste ich nur etwas Motoröl abzapfen... ;)

  • Natürlich lasse ich mich auf das "Angebot" nicht ein (ist mehr eine Provokation als ein Angebot), zumal die Rechtslage eindeutig ist. Deshalb ist es sowohl von meiner "Verbraucher"-Sicht, als auch von meines
    Anwalts juristischer Sicht nicht auch nur annähernd verständlich warum Renault bzw. der Händler (der mir gegenüber den Eindruck erweckt als würde er ohne Rücksprache mit Renault sich zu überhaupt nichts äußern)
    derart dreist vorgeht.
    Viel mehr an Details kann ich Dir aber leider nicht sagen, da ich den Wagen ganz normal nutze (60km/Tag, in der Regel 30km am Stück Landstraße... Pendler). Da das Problem bereits nach 6.000km erstmals auftrat, denke ich da war der Wurm von Anfang an drin...

  • Habe für meinen ein Rücknahmeversprechen für ca 25 000€ nach 5 Jahren und 50000km. Das ist doch dann in keinem Verhältnis.

    Nein, natürlich hat mir der Anwalt nicht geraten das anzunehmen. Er ist selber höchst verwundert. Und wie die darauf kommen mir für einen 9 Monate alten Koleos 13.000€ anzubieten (bzw. 26.000€ drauf zu legen), innerhalb der Garantie, ist die berühmte 1.000€ Frage. Naja, gibt halt nicht mehr viel Geld, er ist ja schließlich auch defekt ;) (Sarkasmus aus)

  • Verhandlungstaktik?


    Aus dem Verkäufer-Lehrbuch: einer hohen Forderung stellst Du erst einmal ein lächerlich niedriges Angebot gegenüber. Und Du machst es so kompliziert wie möglich, damit sich der Andere echt ausgiebig damit befassen muss. Natürlich wird der Andere das Angebot empört ablehnen, aber das erste Angebot ist die Zahl, die Du dem Anderen als Ausgangspunkt ins Gedächtnis pflanzst. Von da an verhandelt man sich aufeinander zu, trifft man sich in der Mitte liegt diese wahrscheinlich niedriger als wie wenn Du initial mehr geboten hättest. Außerdem hat der Andere das Gefühl, gut und scharf zu verhandeln, weil Du ihm in jeder Verhandlungsrunde scheinbar mehr entgegen kommst als er nachgibt.


    Nimms also nicht persönlich, da stehen sich mit allen Wassern gewaschene Anwälte und übelste Verkäufertypen gegenüber die ihre
    Spielchen spielen, auch weil sie umso besser verdienen je länger das Spiel dauert.


    Ich würde an Deiner Stelle angesichts der verstrichenen Zeit aber schnellstens Wege suchen, die Beteiligten zu etwas mehr Eile anzuregen. Deinem Anwalt fällt da sicher was ein, wenn Du ihn dazu aufforderst. Er hat es von sich aus idR nicht sonderlich eilig, Dein Problem ist aus seiner Sicht sein Einkommen.


    Meine persönliche Erfahrung ist überhaupt, dass professionelle Händler solche Sachen erst ernst nehmen, wenn das erste offizielle Schreiben von einem Gericht eintrudelt.


    Armin.

  • Moinsen


    das mit der Taktik der Verkäufer muss ich Armin Recht geben. Die spielen Pauschal auf Zeit und sitzen das erst mal aus. Von 100% solcher Angelegenheiten stecken 80% der Leute irgendwann den Kopf in den Sand und geben nach. Und das immer mit hohen Verlusten. Nur wer da Hartnäckig am Ball bleibt hat ne gute Chance.

  • Vor allem würde ich ihm raten, die Zügel selber in die Hand zu nehmen, statt den Anwalt einfach machen lassen.


    Du bist als Kunde nicht verpflichtet herauszufinden, warum der Motor sich mit Diesel anreichert. Ist ein komplexes Werkel, und ich bin zu wenig Motorenexperte um ohne jede Diagnose jetzt sofort sagen zu können dass es "genau das da" sicher sein muss, weils "das da" bei mir auch mal war. So gehts das nicht, das ist wenig mehr als ins Blaue raten.


    Was kostet so eine Öl-Analyse? Ich glaube so einen Fuffi rum hab ich mal gelesen. Ich würde noch eine machen, um die Anreicherung zu dokumentieren. So wie Du es schildert müsste inzwischen mehr Diesel im Öl sein als Öl. Nehmen wir an, es wäre so.


    Dann würde ich - rein hyothetisch natürlich, das ist hier keine Rechtsberatung, und nur meine persönliche, laienhafte Privatmeinung - echten Druck machen.


    Dann würde ich meinen Anwalt auffordern, noch einen Brief zu schreiben: es besteht akute Gefahr, dass der Dieselmotor "durchgeht", als Folgeschaden eines Turbo-Schadens wegen ungenügender Schmierung der hoch empfindlichen Turbinenwelle. Das Diesel-Öl Gemisch wäre ein idealer Brennstoff für sowas, ein Lagerschaden an der Turbinenwelle öffnet den Weg für das Öl erst in die Ansaugung und dann in den Brennraum, den Rest macht der Selbstzünder. Das ist hoch gefährlich, Du kannst es bei einem Diesel-Anteil von (...%) nicht mehr riskieren, den Wagen zu fahren. Du brauchst den Wagen aber beruflich, nimmst Dir ab sofort einen Leihwagen, und wirst dem Händler die Kosten im Zuge eines allfälligen Prozesses in Rechnung stellen. Alternativ steht es ihm frei, Dir ab sofort einen Leihwagen zur Verfügung zu stellen.


    Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass durch die ungenügende Schmierung bereits Motorteile oder gar schon der Partikelfilter geschädigt sind, ist das kleinste Angebot über das Du verhandeln wirst ein kompletter Motortausch plus genaue Untersuchung des Abgassystems und ggf. DPF Tausch, und Übernahme sämtlicher bisher aufgelaufener Kosten in Höhe von (... Eur), oder ein Tausch des Wagens gegen einen Gleichwertigen + Kostenübernahme (... Eur) oder einen Tausch gegen einen Nagelneuen mit Zuzahlung in Höhe von Eur (...) Deinerseits für die Nutzung des Wagens, wobei Deine bisher aufgelaufenen Kosten in Höhe von (.... EUR) in Abzug zu bringen sind.


    Sollte die Sache nicht bis zum (...Termin) erfolgreich ausverhandelt sein, erfolgt Klage.


    Es liegt an Deinem Anwalt, konkrete, genau belegte und nachvollzeiehbare Forderungen zu formulieren und Termine zu setzen, und an Dir für die nötigen Belege zu sorgen. So lange Dein Anwalt und der Händler nette Briefchen austauschen, die der Andere ignoriert weils eh nur warme Luft ist, geht auch nichts vorwärts.


    Behauptungen, Du würdest das selber irgendwie verursachen, weist Du ohne Detailbegründungen zurück, Du fährst den Wagen bestimmungsgemäß und so wie es im Handbuch steht, mehr kann man von Dir nicht erwarten.


    Ob Du tatsächlich einen Leihwagen nimmst ist völlig nebensächlich.


    Mach Dich allerdings - das meine ich Ernst - mit den Möglichkeiten vertraut, einen durgehenden Diesel zu stoppen. Du kannst in dem Fall den Motor nicht mehr abstellen, der Selbstzünder versorgt sich selbst aus dem Schmieröl mit Brennstoff und dreht unkontrolliert bis er kaputt ist. Du brauchst dazu einen genügend großen CO2 Feuerlöscher. Ein billiger Pulverlöscher geht vielleicht auch, aber er macht eine unglaubliche Sauerei im Motor. Mit dem Löscher hältst Du im Notfall in die Luft-Ansaugung, nimmst dem Motor den Sauerstoff und er bleibt stehen. Soweit ich weiß, ist das die einzige Möglichkeit, einen durchgehenden Diesel sicher zu stoppen, andere wie z.B. Ansaugung zuhalten oder Auspuff verstopfen halte ich für sowohl gefährlich als auch Ammenmärchen.


    Die Kosten für den CO2 Löscher kommen natürlich mit auf die Rechnung.


    Armin.

  • Hallo,


    Was noch bei einem durchgehenden Motor hilft, ist die Handbremse ziehen und den Motor -im wahrsten Sinne- verrecken lassen.


    Mario

    Meine Arbeit ist wie ein Eisberg- 90% befinden sich unter der Oberfläche. ;)


    Renault Koleos, Initiale Paris, dCi 175 4WD, X-tronic, Amethyst Black, Winter- Plus- Paket, AHK, Easy- Park usw.

  • Hallo,


    Was noch bei einem durchgehenden Motor hilft, ist die Handbremse ziehen und den Motor -im wahrsten Sinne- verrecken lassen.


    Mario

    Beim Handschalter eventuell plausibel. Und statt der Handbremse (die sich bei meinem Koli automatisch lösen würde) könnte man das mit der Fußbremse probieren, und mit einem hohen Gang. Das könnte klappen, sofern nicht die Kupplung aufgibt.


    Geht das auch mit Automatik?


    Ich glaube, ich bleibe beim Feuerlöscher!

  • Typisch Renault Deutschland. Dumm, frech, dreist. Die Gelbwesten würden gerne zu einer ana... Vergrößerung beitragen. Denn deren Jobs stehen beim Pleitje Renault auf der Kippe. Egal wo Fz gebaut werden. Der deutsche Käufer gehört eben zu den niedlichsten der Welt. Ich hoffe auf bessere Zeiten, die absehbar sind.